Fuhrpark
Regional sticht: Erfolgreich im lokalen Netzwerk kooperieren
Die Diakoniestation Calw besteht seit 44 Jahren und fokussiert sich auf die ambulante Pflege. Die Dienstleistungen reichen von der Betreuung von Menschen in Pflegestufe über hauswirtschaftliche Versorgung und Hausnotruf bis zum mobilen Mittagstisch und Familienpflege.

Am Hauptstandort in Calw und in der Nebenstelle in Bad Liebenzell sind insgesamt gut 130 Mitarbeitende beschäftigt, davon rund 70 Pflegekräfte. Zusammen stehen an beiden Standorten 21 Fahrzeuge zur Verfügung. Die täglichen Touren: ca. 30 bis 35 Kilometer.
Der Fuhrpark besteht aus neun Peugeot 108 (Benziner), fünf Ford Ka, zwei VW Up und zwei E-Up. Je Fahrzeug werden im Durchschnitt 10 000 km p.a. absolviert. Dazu sind noch zwei Peugeot Partner zur Auslieferung des Mittagessens und ein weiterer zur Personenbeförderung im Fuhrpark. Die Autos sind meist gekauft und werden nach der gesetzlichen Abschreibungsdauer von sechs Jahren wieder verkauft. Ausfälle und Engpässe darf es nicht geben. „Daher haben wir zwei Autos als Puffer im Fuhrpark, um z.B. neue Kunden direkt anfahren zu können“, so Geschäftsführer Walter Großmann.
Manchmal kommt es dennoch zu Engpässen, dann greift Großmann auf regionale Partner wie dem familiengeführten Peugeot-Betrieb in der Nähe zurück. „Wir kooperieren seit Jahrzehnten, folglich machen die Ansprechpartner bei einem dringenden Anruf alles, um uns wieder mobil zu machen.“
Bei Bedarf lagert Großmann den kompletten Schadenprozess an die regionalen Dienstleister aus – von der Bestellung des Gutachters bis zur Abwicklung mit dem Versicherer. Standardarbeiten wie Wartung/Inspektion sowie Räder- und Reifenwechsel koordinieren ebenfalls die Autohäuser aus der Region. Im Haus verbleibt die Kfz-Versicherung. Alle Autos sind mit einer Selbstbeteiligung von jeweils 300 Euro in der Voll- und 150 Euro in der Teilkasko eingedeckt. Auch das Kraftstoff-/Ladethema organisieren eigene Mitarbeitende. Jedes Fahrzeug ist mit Tankkarten der nächstgelegenen Tankstellen bestückt. Die zwei Stromer werden auf dem Hof an zwei regulären Steckdosen geladen.
Zwei E-Fahrzeuge sind vom Calwer Dienstleister Deer Mobility Solutions angemietet, nur Strom ist noch zusätzlich bezahlen. Seit gut zwei Jahren laufen die zwei Stromer im Pflegebetrieb und haben sich bewährt „Wenn die Mitarbeiter morgens starten, sind die Autos voll und bei Rückkehr um die Mittagszeit noch zu rund 60 Prozent geladen. Daher ist auch im Winter bei hohem Verbrauch immer genügend Leistung vorhanden.“
Da die E-Up nachmittags im Hof stehen, hat Großmann einen im Corporate Carsharing laufen. Das Ziel: Standzeiten verringern. Dazu hat er einen Vertrag mit einem Beratungsunternehmen im selben Bürogebäude in Calw geschlossen. Fährt von dort jemand nachmittags mit dem E-Auto, trägt der Nutzer das im Fahrtenbuch ein. Die Diakoniestation stellt im Gegenzug eine Rechnung über 0,35 Euro pro gefahrenem Kilometer. Mehr Elektroautos aufzunehmen, hält Großmann derzeit für nicht machbar.
Die Anschlusskapazität fehlt. „Das würde hohe Investitionen in Umbaumaßnahmen fordern“, so der Geschäftsführer. Nichtsdestotrotz muss er sich momentan Gedanken machen, welche Modelle generell im Kleinwagensegment folgen können. Klar ist: Es werden Benziner sein.
Der Autor Jürgen Ohr ist Leiter TRIAS Business Solutions und Initiator des Portals www.meinfuhrpark.de.
Weitere Informationen finden Sie im Special Fokus Fuhrpark & Mobilität.
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