Politik

Statistik: Mehr Versicherte erhalten Pflegeleistungen

Mit der Einführung des neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffs vor einem Jahr ist nach
Angaben des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen
(MDK) die Zahl der Menschen, die Pflegeleistungen
erhalten, gestiegen. "Im Vergleich zu 2016 konnten rund
304.000 Versicherte neu anerkannt werden", sagte der
MDS-Geschäftsführer Peter Pick.

- Neu ist, dass bei der Begutachtung nun auch berücksichtigt wird, ob Menschen aufgrund psychischer Probleme oder Demenz Hilfe brauchen.Foto: Lukas Sander

Seit 1. Januar 2017 zählen bei der Einstufung der
Pflegebedürftigkeit nicht nur körperliche
Einschränkungen. Neu ist, dass bei der Begutachtung nun
auch berücksichtigt wird, ob Menschen aufgrund
psychischer Probleme oder Demenz Hilfe brauchen. Die
bisher geltenden drei Pflegestufen wurden abgeschafft,
Patienten werden nun in einen von fünf Pflegegraden
eingestuft.

Jetzt kommt es laut Pick darauf an, die Versorgung im
Sinne des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs
weiterzuentwickeln. Ziel müsse es sein, die
Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Menschen
"soweit als möglich zu erhalten".

Im Jahr 2017 haben die MDK-Gutachter über 1,6 Millionen
Versicherte nach dem neuen Verfahren begutachtet. Bei
fast 1,4 Versicherten empfahlen sie einen der fünf
Pflegegrade. Knapp 821.000 Versicherte erhielten
erstmals Leistungen. Mehr als 356.000 Menschen wurden
in Pflegegrad 2 eingestuft (44 Prozent). Darüber hinaus
wurden in den ersten Monaten dieses Jahres über 268.000
Versicherte nach dem alten Verfahren begutachtet.