Digital
Telematikinfrastruktur: Franken wird Modellregion
Die zweite Modellregion für digitale Gesundheit in Deutschland wird in Bayern sein. Es handelt sich um die Region „Mittel-, Ober- und Unterfranken“ – sie bekam den Zuschlag durch die gematik GmbH. Als erste TI-Modellregion startete zuvor bereits Mitte September 2023 Hamburg und Umgebung.

„Es ist ein toller Erfolg, dass die deutschlandweit zweite Telematikinfrastruktur-Modellregion in Bayern geschaffen wird“, begrüßte Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek die Entscheidung. Beworben hatte sich ein Konsortium bestehend aus der Bayern Innovativ GmbH mit dem Bereich Gesundheit, dem Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) e. V. und der Monks – Ärzte im Netz GmbH. Ziel ist, digitale Anwendungen und Dienste im Praxisbetrieb zu etablieren und optimal zu vernetzen. Dafür wird unter anderem mit Haus- und Zahnärzten, Apotheken, Kliniken, einem Fachkrankenhaus, stationären und ambulanten Pflegediensten, einem Rettungsdienst sowie Einrichtungen aus den Bereichen Reha, Geburtshilfe, Physio- und Psychotherapie kooperiert.
Mix aus städtischer und ländlicher Versorgung
„Das Netzwerk hat uns auf ganzer Linie überzeugt – mit einem besonders starken Mix aus städtischer und ländlicher Versorgung, klaren konzeptionellen Rahmenbedingungen, einer top ausgestatteten innovativen Infrastruktur und einem hoch motivierten und bestens vernetzten Team“, sagte gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck-Dieken.
„Wir freuen uns auf die Herausforderung, die für das Gesundheitswesen wichtige Integration digitaler Infrastrukturen in das praxisnahe Versorgungsgeschehen aktiv mitzugestalten, wobei wir einen klaren Fokus auf Mehrwertdienste für alle Akteure setzen werden“, betonte Sebastian Hilke, Projektleiter und Leiter des Bereichs Digitale Gesundheit bei Bayern Innovativ.
Zusätzliche Mittel aus Bayern für digitales Ökosystem
Holetschek erklärte: „Wir bringen in der Modellregion jetzt großflächig digitale Anwendungen für Gesundheit und Pflege in den Versorgungsalltag der Menschen. Ziel ist es, allen Beteiligten das Leben zu vereinfachen. Digitalisierung darf dabei keine Zusatzbelastung sein, sondern soll konkret helfen und die Behandlungsqualität in Gesundheit und Pflege verbessern! Wir denken aber über die Techniktests schon hinaus und wollen mit zusätzlichen Mitteln aus Bayern das digitale Ökosystem ‚Health Care BAY Your Side‘ für die Medizin und Pflege von morgen schaffen. Wir treiben die Digitalisierung nicht zum Selbstzweck voran, sondern helfen Leistungserbringern konkret bei der digitalen Transformation. Und wir erklären den Bürgerinnen und Bürgern praxisnah und verständlich, welche Chancen zur Entlastung eine gut gemachte Digitalisierung bietet!“
Digitalkompetenz steigern
Die geplante Modellregion „Health Care BAY Your Side“ soll die gematik-Modellregion ergänzen. Ziel ist es unter anderem, Informations- und Kommunikationsstrategien für Bürgerinnen und Bürger sowie Leistungserbringer zu entwickeln und umzusetzen. Darüber hinaus sollen Trainings, beispielsweise für Praxisteams im niedergelassenen Bereich sowie in Pflegeeinrichtungen, angeboten werden, um die Digitalkompetenz im Gesundheitsbereich zu steigern. Holetschek betonte, er sei überzeugt davon, dass E-Health und E-Care die Medizin und die Versorgung in der Pflege entscheidend positiv beeinflussen können, um beispielsweise Pflegekräfte zu entlasten. „Für eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung auch in ländlichen Regionen ist die Digitalisierung besonders wichtig. Digitale Prozesse entlasten und schaffen mehr Zeit für andere Aufgaben. Sie verbessern das, worauf es am meisten ankommt: die Versorgungsqualität und die Patientenzufriedenheit“, so der Minister.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren