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WG-Fachverband sieht ambulante Wohnformen bedroht
Der WG-Fachverband wig Wohnen in Gemeinschaft sieht in den am 4. November bekannt gewordenen "Eckpunkten der Pflegereform 2021" des Bundesgesundheitsministeriums eine existenzielle Bedrohung ambulanter Wohnformen.

Eine Umsetzung der Pflegereform 2021 wie im Eckpunktepapier beschrieben führe zu einer Privilegierung stationärer Pflegesettings und einer Umkehr von "ambulant vor stationär", so Claudius Hasenau, Vorsitzender von wig Wohnen in Gemeinschaft.
Foto: Florian Arp
Eine Umsetzung führe zu einer einseitigen Privilegierung der stationären Pflege und einer Umkehr der Vorgabe ‚ambulant vor stationär‘, warnt der wig-Vorsitzende Claudius Hasenau. Ambulant begleitete Wohngemeinschaften als Alternative zur vollstationären Betreuung würden in dem Papier noch nicht einmal erwähnt. Der Verband bewerte es als "dreisten Anschlag auf die Pflege", wenn ein Bundesminister aus politischem Kalkül in Pandemie-Zeiten einen Vorschlag präsentiere, der dringend breiteste Diskussion erfordere, die die Pflege aber aktuell gar nicht leisten könne.
Stattdessen fordert der WG-Fachverband eine Aufteilung des Reformwerkes in zwei Schritte. Als Sofortmaßnahme dringend angezeigt sei eine schnelle, systemkonforme Entlastung der Pflegebedürftigen durch die Anhebung der ambulanten und stationären Pflegesachleistungspauschalen um mindestens zehn Prozent zum 1. Januar 2021. Als zweiten Schritt empfiehlt der Verband die Eröffnung eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses über die "Zukunft der Pflege in Deutschland 2030" mit dem Ziel, in der kommenden Legislaturperiode ein zukunftsfestes Gesetzeswerkaufzulegen, das die Bezeichnung "Pflegereform" verdiene.
Weiter sieht das BMG auch deutliche Veränderungen bei den Budgets von Verhinderungs- und Tagespflege vor – Häusliche Pflege berichtete.
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