Pflegepolitik
Arbeitgeberverband: Pflegekassen müssen Versorgungslücken erfassen
Da immer mehr Pflegebedürftige keinen Pflegeplatz finden, fordert der Arbeitgeberverband Pflege die Pflegekassen auf, Versorgungslücken zentral zu erfassen und zu veröffentlichen.

„In der Altenpflege brennt es seit Monaten lichterloh“, so Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege (AGVP) in einer aktuellen Pressemitteilung. „Schließungen und Insolvenzen sind an der Tagesordnung – 350 davon zählten wir allein in der ersten Jahreshälfte“. Viele Pflegebedürftige landeten auf endlosen Wartelisten, ihr ambulanter Dienst muss schließen oder sie können nicht aus dem Krankenhaus entlassen werden, weil kein Heim sie aufnehmen kann, so Greiner. „Den gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung pflegerischer Versorgung haben die Pflegekassen – ihr Schweigen angesichts der Versorgungskrise ist ohrenbetäubend.“
Versorgungskrise: Kassen sollen „Notruf Pflegelücke“ einrichten
Schon heute können sich Pflegebedürftige, die keine passende Versorgung finden, an die Pflegekassen wenden. Als Antwort erhalten sie dann eine Liste mit Pflegeeinrichtungen in der Umgebung. Laut Greiner ist das Thema für die Pflegekassen damit erledigt. Er kritisiert: „Die Pflegekassen informieren Pflegebedürftige über Einrichtungen, auf deren Wartelisten sie schon lange stehen. Für die Kassen als Inhaber des Sicherstellungsauftrags grenzt das an Arbeitsverweigerung“. Greiner fordert die Kassen dazu auf, einen „Notruf Pflegelücke“ einzurichten, damit Pflegebedürftige und Angehörige Versorgungslücken unkompliziert melden können und diese Lücken zentral erfasst werden. „Diese Daten müssen die Pflegekassen Politik und Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, um Transparenz zu schaffen über die prekäre Lage und um mit valider Datengrundlage die Pflegelücken schließen zu können. Das Versteckspiel der Kassen muss ein Ende haben“, so die Forderung des AGVP-Präsidenten.
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