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Arbeitskammer warnt vor einem Mangel an Hauswirtschaftern

Die Arbeitskammer des Saarlandes warnt vor einem Mangel
an Hauswirtschaftern in der ambulanten Pflege. Deshalb
schlägt die Kammer vor, den Bereich Hauswirtschaft
künftig stärker von der Agentur für Arbeit fördern zu
lassen.

- Beatrice Zeiger ist die Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes.Foto: Pasquale D'Angiolillo

Durch die umfassende Reformierung der
Pflegeversicherungen mit den Pflegestärkungsgesetzen II
und III und der damit einhergehende Umstellung von
Pflegestufen auf Pflegegrade habe sich die Nachfrage
nach haushaltsnahen Diensten erhöht, heißt es in einer
Mitteilung der Kammer. "Seitdem sind die ambulanten
Dienste deutlich mehr nachgesucht als vorher", weiß
Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer,
anlässlich einer Sitzung des Sozialausschusses im
Landtag, bei der das Thema beraten wurde.  
Ende des Jahres 2017 gab es in der Bundesrepublik
351.000 Leistungsbezieher mehr als im Vorjahr. Gut
240.000 sind in den neuen Pflegegrad Eins eingestuft
worden, der unter anderem mehr Unterstützung im
häuslichen Bereich vorsieht. Auf das Saarland
heruntergebrochen, bedeutet dies etwa 4600 neue
Leistungsbezieher, 3150 davon im Pflegegrad 1.

"Würden dabei nur die Leistungen für
Hauswirtschaftliche Tätigkeit nachgefragt, wäre das
Arbeit für weitere 220 Hauswirtschafterinnen in
Vollzeit, die das Land aber nicht hat", so Frau Zeiger.
Aktuelle Daten für das gesamte Saarland werden für Ende
des Jahres erwartet. 2015 waren im ganzen Saarland rund
750 Personen in der hauswirtschaftlichen Versorgung und
in der häuslichen Betreuung der ambulanten Dienste
beschäftigt. Das reicht schon jetzt nicht aus, um den
Bedarf zu befriedigen, zeigen Nachfragen der Kammer in
drei Landkreisen. Besonders kleine und mittlere
Pflegedienste mit bis zu 10 Beschäftigten klagen
darüber, nicht genügend Fachpersonal sowie auch
Personal für die hauswirtschaftlichen Hilfen einstellen
zu können. Daneben gibt es auch Probleme, den hohen
organisatorischen Aufwand zu bewältigen. Punktuell wird
berichtet, dass es zu Schwierigkeiten kommt einen
Pflegedienst zu beauftragen. "Wir müssen jetzt
handeln", so Zeiger abschließend, die besten Gesetze
nützen nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden können".