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Beiträge zur Pflegeversicherung sollen steigen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die
Beiträge zur Pflegeversicherung erhöhen, da das Defizit
der Versicherung seiner Aussage nach deutlich höher
ausfällt als vorausgesehen. Der Grund für die negative
Bilanz sind die verbesserten Leistungen, die
demenzerkrankte Pflegebedürftige seit vorigem Jahr
erhalten.

- Um dem Defizit der Pflegeversicherung zu begegnen, müsse der Beitrag der Versicherten um 0,3 Prozentpunkte steigen, erklärte Jens Spahn (CDU).Foto: Stephan Baumann

Bei mindestens drei Milliarden Euro wird das Defizit
bis Ende des Jahres liegen, so Spahn. Die Beiträgssätze
müssten Anfang 2019 um mindestens 0,3 Prozentpunkte
steigen, um die Pflegeversicherung zu stabilisieren.

Der Beitrag zur Pflegeversicherung beträgt derzeit 2,55
Prozent und für kinderlose Versicherte 2,8 Prozent des
Bruttoeinkommens. Gründe für das steigende Defizit
seien in erster Linie Leistungsverbesserungen
insbesondere für demenzkranke Menschen und ihre
Angehörigen, sagte Spahn. Die Reformen der vergangenen
Jahre wirkten. Nach Angaben des Ministeriums erhalten
100.000 Menschen mehr Leistungen als vorausgesehen.
Allein das mache Mehrausgaben von 1,1 Milliarden Euro
im Jahr aus. Laut den Berechnungen, die das Ministerium
gemeinsam mit dem Spitzenverband der Kranken- und
Pflegekassen vorgenommen hat, sind höhere Ausgaben im
ambulanten Sektor ein weiterer Grund für das steigende
Defizit in der Pflegeversicherung, deren Jahresausgaben
inzwischen bei rund 35 Milliarden Euro liegen.