News

Berlin informiert über Pflegefehler, Betrug und Gewalt

Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege
und Gleichstellung hat zusammen mit zwei Kassen eine
Broschüre erstellt, die pflegende Angehörige,
Pflegekräfte und Pflegebedürftige darüber informiert,
wie sie auf Pflegefehler, Abrechnungsmanipulationen
oder Gewalt reagieren können.

- Berlin Gesundheits- und Pflegesenatorin Dilek Kolat.Foto: Anke Großglaß

Rund ein Viertel der Pflegebedürftigen in Berlin nimmt
dafür häusliche Pflegeleistungen ambulanter
Pflegedienste
in Anspruch, heißt es in einer
Mitteilung der Berliner Senatverwaltung. "Die
allermeisten Pflegedienste und Pflegekräfte leisten
eine ausgezeichnete Arbeit und verdienen mehr
Wertschätzung. Aber es gibt auch schwarze Schafe und
Fehler durch Überforderung. Pflegebedürftige und
Pflegekräfte selbst können Opfer von kriminellen Machenschaften oder
Gewalt werden. Mit der aktuellen
Broschüre wollen wir Pflegebedürftige, ihre Angehörigen
aber auch Pflegekräfte selbst stärken und sie dabei
unterstützen, Fehler in der Pflege zu vermeiden und zu
verfolgen", sagte Berlins Senatorin für Gesundheit,
Pflege und Gleichstellung, Dilek Kolat, bei der
Präsentation der Broschüre am 26. Juli. Die Broschüre
"Häusliche Pflege – Was tun bei Pflegefehlern,
Abrechnungsmanipulation und Gewalt?" beruht auf einer
Publikation der Verbraucherzentrale Hamburg, der
Techniker Krankenkasse, der Barmer und des Landeskriminalamts
Hamburg und wurde auf Berliner Gegebenheiten angepasst.

Susanne Hertzer, Leiterin der Landesvertretung
Berlin/Brandenburg der Techniker Krankenkasse, ergänzte
: "Jeder kann in die Situation kommen, dass ein
Angehöriger Pflege benötigt. Gerade wenn dies plötzlich
passiert, ist nichts mehr so, wie es vorher war. Die
Familien und Freunde leisten Enormes und brauchen
unsere Unterstützung – von der Organisation der Pflege
bis zur Hilfe in kritischen Situationen. Die Broschüre
listet zahlreiche Einrichtungen und Ansprechpartner
auf, die weiterhelfen." Gabriela Leyh,
Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg,
hat dazu ebenfalls ein klares Bild: "Häusliche Pflege
geschieht im Privaten außerhalb der öffentlichen
Wahrnehmung. Unregelmäßigkeiten, fallen meist nur
nahestehenden Personen auf. Doch viel zu oft wird über
Pflegefehler, Gewalt oder Manipulationen geschwiegen,
sei es aus Angst oder Scham. Die Broschüre gibt
Angehörigen, Pflegebedürftigen aber auch Pflegekräften
wertvolle Hinweise, wie Verdachtsfälle angesprochen und
wo Hilfe angefordert werden kann."