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Branchentreff soll Diskussion voranbringen
Die Außerklinische Intensivpflege ist unter verschärfte Beobachtung geraten. Nachdem im vergangenen Jahr mehrere Fälle von Abrechnungsbetrug in größerem Stil aufgeflogen waren, hat der Gesetzgeber gehandelt. Mit dem Pflegestärkungsgesetz III wurden regelhafte Prüfungen der Abrechnung durch den Medizinischen Dienst auch für Dienste eingeführt

Krankenkassen haben mittlerweile eigene "Task-Forces", die sich der Außerklinischen Intensivpflege widmen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Qualifizierung des Personals. Denn natürlich dürfen auch nur Leistungen, die qualitätsgesichert erbracht werden, abgerechnet werden.
Seit Ende des vergangenen Jahres schrecken Äußerungen des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, die Branche auf. Er stellt infrage, ob ein Weaning angesichts lukrativer Tagessätze überhaupt vorrangiges Ziel so mancher Leistungserbringer sei: "Findet überhaupt ein Abtrainieren von künstlicher Beatmung statt, wie dies normalerweise in Facheinrichtungen geschieht?"
Parallel zur Qualitäts- und Ethikdiskussion sind es ganz handfeste Zahlen, die die Leistungserbringer bewegen. Noch immer sind regionale Vergütungsvereinbarungen, die durch Verbände ausgehandelt werden, die Ausnahme. Und wie hoch muss die Außerklinische Intensivpflege überhaupt vergütet werden? Wer finanziert die notwendige Qualifizierung der Mitarbeiter?
All diese Fragen sind mittlerweile so speziell geworden, dass sich ein neuer Verband gegründet hat. Der Ambulante Intensivpflegeverband Deutschland (IPV) macht sich für die Interessen der Intensivpflegedienste stark, wird bislang aber nur von wenigen Mitgliedsunternehmen getragen.
"Die offenen Diskussionen um die Außerklinische Intensivpflege haben gerade erst begonnen. Was sich intern abspielt, kennen die Wenigsten", bringt es Pflegedienstbetreiber Christoph Jaschke, Experte für Pflege bei Transparency International, auf den Punkt. Bei Branchentreff Außerklinische Intensivpflege am 27. April 2017 im Rahmen des Zukunfttags ALTENPFLEGE soll diese Diskussion vorangebracht werden.
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