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Brüderle: “Der Altenpflege-Beruf hat ein Imageproblem”

Der Beruf des Altenpflegers kommt nach Einschätzung des Präsidenten des privaten bpa-Arbeitgeberverbands, Rainer Brüderle, viel zu schlecht weg. "Es trifft nicht zu, dass die Pfleger alle ausgebeutet und schlecht bezahlt werden", sagte Brüderle im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Mainz.

- Die Bezahlung sei nicht grundlegend Schuld am Pflegekräftemangel, so Rainer Brüderle, Präsident des bpa Arbeitgeberverbandes. Foto: bpa Arbeitgeberverband

"Es ist auch ein Geldproblem, aber nicht primär. Es ist ein Imageproblem. Es sind die Arbeitsbedingungen", betonte der ehemalige Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion und Wirtschaftsminister. Der Durchschnittsverdienst vom Altenpflegern habe 2017 bei fast 2900 Euro brutto gelegen. Zum Vergleich: Eine Arzthelferin bekomme etwas über 2000 Euro und ein Physiotherapeut etwa 2400 bis 2500 Euro.

Brüderle lobte die Bemühungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Altenpflegekräfte aus Ländern wie Serbien, den Philippinen und Mexiko anzuwerben. "Auf den Philippinen gib es viele gut ausgebildete Krankenschwestern, die auch die deutsche Sprachbefähigung haben, die aber nicht rein kommen, weil sie keinen Termin bei der deutschen Botschaft bekommen, um ein Visum zu beantragen", kritisierte der 74-Jährige. Allerdings könne das Problem der Pflege auch nicht ausschließlich mit ausländischen Kräften gelöst werden. "Wir müssen auch intern mehr Arbeitsplätze gewinnen." (dpa)