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Demonstration gegen Pflegekammer

Unter dem Motto "Pflegekräfte entern Kiel, um die Zwangsketten zu sprengen" haben am 7. November rund 500 Pflegekräfte und Unterstützer vor dem Landeshaus gegen die Zwangsmitgliedschaft in der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein demonstriert. 

- Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg setzt auf die Überzeugungskraft der Pflegekammer.Foto: Thomas Eisenkrätzer

Die Kammer sei ein zahnloser Tiger, ein Bürokratiemonster, sagte Daniela Grabowski, eine der Organisatorinnen. Keiner wisse, wofür die Kammer Zwangsbeiträge erhebe und was sie leiste. Daher hätten sich zwei Facebookgruppen zusammengetan, um die Mahnwache zu organisieren. Die Gewerkschaft Verdi hatte ebenfalls zur Teilnahme an der Mahnwache aufgerufen.

Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) und Mitglieder des Sozialausschusses, der zeitgleich tagte, traten vor die Demonstranten und suchten das Gespräch. Er erwarte, dass die Pflegeberufekammer alles tue, um die Akzeptanz zu erhöhen und ihre Kritiker von Sinn und Zweck der Mitgliedschaft überzeuge, sagte Garg. Er sehe die Kritik, stelle aber auch fest, dass die Kammer den Dialog suche. Er setze darauf, dass es der Kammer gelinge, die Pflegekräfte zu überzeugen.

Die umstrittene Pflegeberufekammer selbst hat ihre Arbeit indes verteidigt. Sie sei eine wichtige Interessenvertretung für Pflegekräfte, um eine sachgerechte und professionelle Pflege in Schleswig-Holstein sicherzustellen, teilte die Kammer am Donnerstag in Neumünster mit. "Mit ihr kann die Pflege erstmals auf politischer Ebene aktiv mitgestalten", sagte Vizepräsident Frank Vilsmeier.