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Den Mittelstand in der Pflege stärken
Vincentz Network und der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) haben gemeinsam die Initiative "Erfolgsfaktor Mittelstand" ins Leben gerufen. Am Mittwoch wurden die Kernforderungen für einen politischen Kurswechsel im Bundesministerium für Gesundheit übergeben.

Mittelständische Pflegeeinrichtungen sind das Rückgrat der Pflege. Ohne sie läge die pflegerische Versorgung in Deutschland am Boden. Doch immer mehr kleine, inhabergeführte Unternehmen geben auf. Der Grund: zu viel Bürokratie und Reformen, zu wenig Vertrauen und unternehmerische Freiheit. Stattdessen treten immer häufiger Großinvestoren aus dem In- und Ausland auf den Plan. Vincentz Network und der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) warnen vor dieser Entwicklung und haben deshalb gemeinsam die Initiative "Erfolgsfaktor Mittelstand" ins Leben gerufen. Am Mittwoch wurden die Kernforderungen für einen politischen Kurswechsel im Bundesministerium für Gesundheit in Berlin übergeben.
Die Botschaft von Steve Schrader, Chefredakteur der Fachzeitschrift "Altenheim" des Verlages Vincentz Network, und des VDAB-Bundesgeschäftsführers, Thomas Knieling, ist deutlich: Zu einer vielfältigen Pflegelandschaft gehören ganz entscheidend auch die kleinen, inhabergeführten Träger. Sie sind es, die lokal Verantwortung für Mitarbeiter und Pflegebedürftige übernehmen und das Rückgrat der Pflegeversorgung bilden.
Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, der mit einem Grußwort die Initiative unterstützt, betonte: "Als Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung weiß ich, dass mittelständische und inhabergeführte Betreiber unverzichtbar für die Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege sind."
Zehn zentrale Forderungen sollen dabei helfen, die mittelständischen Unternehmen am Markt zu stärken und so die flächendeckende Versorgung professionell, wohnortnah und bedarfsgerecht sicherzustellen. Ihre Forderungen haben Vincentz Network und der VDAB am Mittwoch im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Berlin an Birgit Naase, Leiterin der Abteilung Pflege und Prävention, übergeben. "Wir freuen uns über Initiativen wie diese. Angesichts der Herausforderungen, die in der Pflege auf uns zukommen, sind die Impulse und Rückmeldungen aus der Branche für uns sehr wichtig", sagte Birgit Naase.
Die Kernforderungen:
- Risiko und Gewinn im Rahmen von Vergütungsverhandlungen berücksichtigen
- Bürokratiecheck von Prüfrichtlinien und ordnungsrechtlichen Vorschriften
- Mehr unternehmerische Freiheit bei Konzeption und Bau der Einrichtung
- Verlässliche Rahmenbedingungen in langfristigen Finanzierungsfragen
- Leistungserbringung und Leistungsbezug flexibilisieren
- Sektorenübergreifendes digitales Gemeinschaftsprojekt aller Akteure
- System der Refinanzierung neu aufstellen
- Statische Strukturen der Personalbemessung im stationären Bereich aufbrechen
- Mittelstand beim Ausbau von Ausbildungskapazitäten stärken
- Auflösung der Sektorengrenzen und Neustrukturierung des Leistungsrechts
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