News

Kammerpräsidentin fordert: elf Stunden Ruhepause in Pflegeberufen

Nadya Klarmann, Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen, fordert elf Stunden Ruhepausen in den Pflegeberufen. "Pflegende fühlen sich bezüglich Arbeitsschutz nur als Menschen zweiter Klasse", so Klarmann jetzt in Hannover, denn häufig lägen nur neun Stunden Ruhepause zwischen zwei Diensten.

-

Nady Klarmann, Niedersachsens Pflegekammerpräsidentin, fordert garantierte Ruhezeiten von elf Stunden für Pflegeberufe.

Foto: Tino Schaft

Das Arbeitszeitgesetz sehe elf Stunden Ruhezeit ohne Unterbrechung vor. Doch diese gesetzliche Ruhezeit könne in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf zehn Stunden verkürzt werden. Tarifvertragliche Regelungen machten sogar eine Verkürzung auf neun Stunden möglich. "Abzüglich von Arbeitswegen schmilzt die Ruhezeit schnell noch weiter dahin", sagt Klarmann. Die Pflegekammer Niedersachsen erreichen immer wieder Klagen von Kolleginnen und Kollegen, die häufige Wechsel von Spät- auf Frühdienst mit den damit verbundenen kurzen Ruhepausen extrem belasten.

"Elf Stunden sind ein Mindestmaß, dass Beschäftigte dringend brauchen, um konzentriert ihrer verantwortungsvollen Arbeit nachzugehen", sagt Klarmann. Schon während der Corona-Pandemie wurden Arbeitszeitregelungen und Personaluntergrenzen außer Kraft gesetzt, Schutzausrüstung war nicht immer und überall verfügbar. Klarmann fordert: "Wenn der Beruf attraktiver werden soll brauchen wir ein Umdenken in der Politik. Pflegefachpersonen, die jeden Tag das System am Laufen halten, brauchen vernünftige Arbeitsbedingungen, angefangen von garantierten Ruhezeiten von mindestens elf Stunden, ein Ende von 12-Tage-Schichten, ein am tatsächlichen Pflegebedarf bemessenes Personalbemessungsinstrument bis hin zu attraktiven Löhnen."