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Lauterbach lehnt Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland ab

In der Diskussion um den Fachkräftemangel in der Pflege
hat sich der SPD-Gesundheitsexperte und
stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach
gegen eine gezielte Anwerbung von Fachkräften in
Südosteuropa ausgesprochen.

- Fachkräfte aus Südosteuropa anzuwerben sei "kein sinnvoller Plan", sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach (SPD).Foto: Susie Knoll

Ein entsprechendes Vorhaben von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei "kein
sinnvoller Plan", sagte Lauterbach der "Passauer Neuen
Presse" (Montag). Erst einmal solle dafür gesorgt
werden, "dass bestens qualifizierte Pflegekräfte, die
wegen der schlechten Bedingungen und schlechten
Bezahlung aus dem Beruf ausgestiegen sind, wieder
zurückkommen".

Notwendig seien ein Wiedereingliederungsprogramm für
Berufsrückkehrer und mehr Lohn für ausgeschiedene
deutsche Pflegekräfte, sagte der SPD-Politiker. Sollte
es dann noch großen Bedarf geben, könne man immer noch
aus dem Ausland Personal anwerben. Das Ziel von
Gesundheitsminister Spahn, Bundesfamilienministerin
Franziska Giffey (SPD) und Bundesarbeitsminister
Hubertus Heil (SPD), die den Pflegenotstand mittels
verschiedener Maßnahmen in einem Jahr beseitigen
wollen, sei zwar "ehrgeizig", "aber es ist zu
schaffen".

Spahn hatte am Sonntag erklärt, um dieses Ziel zu
erreichen, würden bis 50.000 zusätzliche Pflegekräfte
benötigt. Er schlug vor, diese auch im Ausland
anzuwerben, vor allem im Kosovo und in Albanien. (epd)