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Mehrheit liefert gute Qualität: MDS verteidigt Pflegedienste

Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) betonte ausdrücklich, "dass die große Mehrheit der bundesweit 13.500 Pflegedienste eine gute Qualität abliefert. Das war nicht immer so, und hier hat sich vieles zum Besseren entwickelt."

- Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS); Foto: MDS

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen sieht keinen Anlass, aufgrund des von Behörden bei 230 Diensten festgestellten Abrechnungsbetruges die ambulanten Pflegedienste pauschal unter Verdacht zu stellen. "Es ist richtig, dass die Strafbehörden systematisch Abrechnungsbetrug nachgehen. Gleichwohl gilt es zu betonen, dass die überwiegende Mehrheit der Pflegedienste keine oder wenige Unstimmigkeiten aufweisen", sagte Pick dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nur bei Einrichtungen im einstelligen Prozentbereich ließen sich gehäufte Unregelmäßigkeiten feststellen.

Von mafiösen Strukturen könne nur bei den jetzt vom Landeskriminalamt NRW identifizierten Pflegediensten gesprochen werden, betonte Pick: "Es gibt einen Unterschied zwischen falschen Abrechnungen in Einzelfällen und systematischem Abrechnungsbetrug im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität." Dabei gehe es um Schädigungen der Versicherungen, Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder Betrug gegenüber den Sozialhilfeträgern "in einem abgeschotteten, gefährlichen System".

In der vergangenen Woche hatte ein LKA-Bericht für bundesweites Aufsehen gesorgt. Danach stehen rund 230 überwiegend russische Pflegedienste im Verdacht, ein bundesweites System für Abrechnungsbetrug aufgebaut zu haben.