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Nach Schiedsgesprächen: Caritas Hildesheim reduziert ambulante Pflege

Der Einzugsbereich für die Pflege wird verkleinert und das Angebot im Bereich hauswirtschaftliche Leistungen erheblich reduziert. Diese Konsequenzen zieht die Caritas-St. Bernward Ambulante Pflege gGmbH aufgrund der nach eigener Angabe "anhaltenden, nicht auskömmlichen Refinanzierung der Leistungen durch die Pflegekassen".

- Imagebild der Caritas-St. Bernward Ambulanten Pflege gGmbHFoto: Caritas Hildesheim

"Wir müssen unser Angebot aus wirtschaftlichen Gründen reduzieren", erklärt Geschäftsführer Dr. John G. Coughlan. Besonders stark betroffen davon seien die hauswirtschaftlichen Leistungen. "Einige Bereiche können wir aber auch mit der Pflege nicht mehr bedienen", sagt Coughlan. Die Gesellschaft hat im letzten Jahr ein Minus von 265.000 Euro eingefahren, für das laufende Jahr würde es sogar noch größer ausfallen.

Ursache ist eine mangelnde Refinanzierung durch die Pflegekassen. Die tarifliche Vergütung sowie die tatsächlichen Kosten für Wege oder pflegerische Leistungen spielen für die Kassen dabei keine Rolle. "Wir haben in Gesprächen und Verhandlungen alles versucht, aber unsere Kalkulationen wurden nicht berücksichtigt", betont der Geschäftsführer. Die seitens der Pflegekassen angebotenen Erhöhungen in den Schiedsgesprächen beträfen zudem nur rund ein Drittel der angebotenen Leistungen. "Selbst diese Erhöhungen decken noch nicht mal die tatsächlichen Kosten", erläutert Coughlan.

Damit die Pflege nicht komplett eingestellt werden muss, zieht die Gesellschaft nun die Reißleine und versucht durch die Reduzierung eine Insolvenz zu vermeiden und wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Leidtragende dieser Entwicklung sind die Patienten, die auf die Hilfe angewiesen sind. Betroffen sind 118 Patienten, die überwiegend keine hauswirtschaftlichen Leistungen mehr bekommen. 15 Patienten werden künftig auch keine Pflege mehr erhalten.

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