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NRW: Freie Wohlfahrtspflege sendet wegen Pflegenotstand Hilferuf an Kassen und Politik

Wegen der steigenden Zahl von Absagen ambulanter
Dienste gegenüber Kunden appelliert die Freie
Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen an die Politik
und die Kassen appelliert Pflegedienste finanaziell
besser auszustatten. Häusliche Pflege sprach mit
Christian Heine-Göttelmann.

- Die Freie Wohlfahrtspflege in NRW ist wegen des Pflegenotstands alarmiert. Foto: Roman Mölling

Herr Heine-Göttelmann, vorab gefragt, für wie viele
Pflegedienste in Nordrhein-Westfalen sprechen Sie
eigentlich?
Etwa 850 ambulante Pflegedienste der
Freien Wohlfahrtspflege versorgen derzeit knapp
120 000 Menschen und damit mehr als die Hälfte
aller auf häusliche Pflege Angewiesenen. Hier sind
16 000 Vollzeitkräfte tätig, davon rund
10 000 Fachkräfte. In der Freien Wohlfahrtspflege
NRW haben sich AWO, Caritas, Rotes Kreuz, Diakonie,
Paritätischer Wohlfahrtsverband und jüdische Gemeinden
zusammengeschlossen.

Dass die ambulante Pflege am Limit angekommen ist,
ist keine wirklich neue Nachricht. Warum wenden Sie
sich gerade jetzt wieder an die Öffentlichkeit?

Neben einigen anderen Themen ist der Pflegenotstand
mittlerweile bundesweit in der breiten Öffentlichkeit
angekommen und dies in einem Ausmaß wie noch nie zuvor.
Immer mehr Personen und Familien sind oder werden dabei
zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie sie selbst
oder ihre Angehörigen temporär gepflegt werden können.
Dabei kommen unsere ambulanten Pflegedienste zunehmend
unter Druck. Dies hat vielfältige Ursachen:
Exponentiell wachsender Bedarf, eine gleichzeitig
steigende Zahl fehlender Fachkräfte sowie falsche
politische und kassenseitige Unterfinanzierung mit
gravierenden Folgen. Jetzt ist also Zeit, diese
Aufmerksamkeitswelle zu nutzen und unsere Forderungen
an die entsprechenden Stellen zu adressieren.

Das komplette Interview lesen Sie in der
Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Häusliche Pflege.

Das Thema auskömmliche Vergütung wird Thema beim
Häusliche Pflege Managertag am 16.
Oktober in Hannover sein. Dort wird ein
Kalkulationsmodell präsentiert, welches das Zeug hat,
bundesweit Schule zu machen.