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Nur 15 Prozent der Erstanträge abgelehnt

Im vergangenen Jahr sind weniger Erstanträge auf die Erteilung eines Pflegegrades abgelehnt worden als 2017. Wie aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf Fragen der Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann im Bundestag hervorgeht, wurden 2018 insgesamt 15 Prozent der Anträge nicht bewilligt.

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Im Vorjahr lag die Ablehnungsquote bei 19 Prozent. Über die Antwort der Regierung, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Insgesamt wurden den Angaben nach 2018 rund 1,61 Millionen Erstanträge auf Pflegeleistungen gestellt. Somit beantragten etwas weniger Menschen einen Pflegegrad als 2017 (1,67 Millionen). Derweil stieg die Anzahl der Anträge auf einen höheren Pflegerad: Gingen im Jahr 2017 noch 640.000 Aufträge zur Höherstufungsbegutachtung bei den Medizinischen Diensten ein, waren es im vergangenen Jahr 850.000.
Bei jedem fünften Erstantrag (20,7 Prozent) wurde im vergangenen Jahr den Angaben nach der Pflegegrad 1 festgestellt. Auf den Pflegegrad 2 entfielen 38,5 Prozent der neu bewilligten Pflegeanträge, auf den Pflegegrad 3 insgesamt 17,1 Prozent. Nur selten stellten Menschen erst dann einen Antrag, wenn sie bereits schwer pflegebedürftig waren. 6,5 Prozent erhielten beim Erstantrag den Pflegegrad 4 und 2,4 Prozent den höchsten Pflegegrad 5.
Linken-Politikerin Zimmermann sagte dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland", viel zu viele Pflegebedürftige würden nach der Begutachtung ohne professionelle Pflegeleistungen bleiben. "Das hat mit Bedarfsdeckung nichts zu tun", kritisierte sie. Niemand beantrage Unterstützung ohne Not. Der Leistungsumfang im Pflegegrad 1 müsse spürbar steigen, forderte sie.