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Pflegebetrug: Razzien in München und Augsburg
Bei einer außergewöhnlich umfangreichen Aktion gegen Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen haben Ermittler am 23. Oktober im Raum München und Augsburg mehr als 210 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. 13 Beschuldigte wurden festgenommen und sollen demnächst dem Haftrichter vorgeführt werden.

Rund 630 Polizeibeamte und 33 Staatsanwälte aus beiden Städten seien im Einsatz gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft München I mit. Die Ermittlungen richteten sich gegen vorwiegend aus Osteuropa stammende organisierte Kriminelle bei Pflegediensten.
"Die bisherigen Ermittlungen haben Beweise für bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Betrug bei den Abrechnungen der betroffenen Pflegedienste zulasten der Sozialhilfeträger und der gesetzlichen Krankenversicherungen ergeben", erläuterte die Anklagebehörde. Der Schaden dürfte weit in den Millionenbereich gehen. Vermögenswerte in Höhe von 3,6 Millionen Euro seien eingezogen worden. Durchsucht wurden nicht nur Räume von Pflegediensten, Arztpraxen und Wohnungen von Beschuldigten, sondern auch Wohnungen von weit mehr als Hundert Patienten.
Bereits am 22. Oktober hatte es im Zusammenhang mit Abrechnungsbetrug bei Intensivpflegediensten Durchsuchungen in Berlin, Bayern und Hessen gegeben. Drei Menschen wurden nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft festgenommen. Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Einsätzen besteht, war zunächst unklar. (dpa/hp)
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