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Rheinland-Pfalz unterstützt weiter Wohn-Pflege-Gemeinschaften

Mit dem Projekt "WohnPunkt RLP" unterstützt die
Landesregierung in Rheinland-Pfalz kommunale
Initiativen bei der Entwicklung von
Wohn-Pflege-Gemeinschaften.

- Mit dem Projekt WohnPunkt RLP werden Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern beraten.Foto: LZG

Auf einem WohnPunkt-Fachtag wurde unter dem Titel
"Selbstorganisation für ein besseres Leben im Dorf"
darüber informiert, welche Rolle Bürgervereine,
Genossenschaften und Stiftungen bei einem gelungenen
Aufbau spielen können.

"Ein selbstbestimmtes Leben im Alter ist unser Ziel",
sagte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in
ihrer Begrüßung. Sie ist von neuen Wohnformen
überzeugt: "Wenn man eine gute Wohn-Pflege-Gemeinschaft
besucht, kann man spüren, dass die Menschen hier ein
richtiges Zuhause haben, fast wie in einer Familie. Ich
freue mich deshalb, dass sich mehr und mehr Gemeinden
ein solches Wohnangebot vor Ort wünschen und sich mit
viel Engagement auf den Weg machen. Besonders
wegweisend sind diejenigen Beispiele, bei denen ein
Wohn-Pflege-Angebot als Projekt des ganzen Dorfes
verwirklicht wird. Hier stehen nicht geschäftliche
Interessen im Fokus, sondern die Bedürfnisse der
Menschen und die Gemeinschaft."

Die Erfahrung mit den WohnPunkt-Modellkommunen zeigt:
Diese brauchen neben fachlicher Unterstützung auch
ausreichend Zeit, um zum Beispiel eine handlungsfähige
Genossenschaft zu gründen, die später als Bauherr oder
Betreiber auftreten kann. Deshalb sicherte die
Ministerin zu: "WohnPunkt RLP wird auch 2018
fortgesetzt und dahingehend evaluiert, wie die
Unterstützung weiter verbessert werden kann."

In seinem Vortrag unter dem Thema "Chancen und
Herausforderungen der Dorfentwicklung" stellte der
Experte und Humangeograph Professor Gerhard Henkel
heraus, wie wichtig eine aktive Gestaltung des
Dorflebens für die Zukunft der Dörfer in
Rheinland-Pfalz ist. Auch Dr. Matthias Krell,
Geschäftsführer der Landeszentrale für
Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), hob
hervor: "Bei der Initiierung von
Wohn-Pflege-Gemeinschaften geht es um mehr als eine
Wohnmöglichkeit für ältere Menschen mit
Unterstützungsbedarf. Wohn-Pflege-Gemeinschaften haben
auch positiven Einfluss auf das Entstehen oder das
erneute Beleben einer früher üblichen dörflichen
Gemeinschaftlichkeit. Sie tragen so dazu bei, das
soziale Wohlbefinden und damit die Gesundheit der
Bewohnerinnen und Bewohner zu stärken." Die bei der
Tagung vorgestellten Beispiele zeigten, so Krell
weiter, dass die Wege zum Ziel sehr unterschiedlich
sein können und die "Selbstorganisation für ein
besseres Leben im Dorf" viele Formen annehmen kann.

Ein Schwerpunkt der Fachtage von WohnPunkt RLP liegt
auf dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch der
Projektgemeinden und dem Dialog mit Interessierten.
Über ihre guten Erfahrungen, aber auch Hürden auf ihren
Weg zum Dorfprojekt berichteten beispielsweise Arnika
Eck, Vorsitzende des Bürgervereins aus Neuburg am
Rhein, sowie Rolf Metzger, Ortsbürgermeister von
Kirrweiler an der Weinstraße und Vorstandsmitglied der
dortigen Bürgerstiftung.

Mit dem Projekt WohnPunkt RLP werden Gemeinden mit bis
zu 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern beraten und
unterstützt auf ihrem Weg, Wohn-Pflege-Gemeinschaften
vor Ort zu initiieren, die beteiligten Akteure zu
vernetzen und eine projektbegleitende Unterstützung
sicherzustellen. Die LZG als Projektträger und
Koordinierungsstelle arbeitet dazu mit externen
Beratern zusammen. WohnPunkt RLP wird vom Ministerium
für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie im
Rahmen des Zukunftsprogramms "Gesundheit und Pflege –
2020" finanziert.