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Sozialverbände fordern: Politik muss Pleitewelle sozialer Dienste abwenden
Die Diakonie Deutschland und der Paritätische Gesamtverband fordern von der Politik schnell Unterstützung für die sozialen Dienste. Die aktuellen Kostensteigerungen seien für eine Großzahl der Anbieter nicht tragbar.

Der Paritätische Gesamtverband stellte am 21. Oktober in Berlin die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage im eigenen Verband vor. Danach gaben 46 Prozent der befragten Einrichtungen an, dass sie ohne Hilfe ihre Angebote noch höchstens ein Jahr aufrechterhalten könnten. 90 Prozent der Befragten sehen ihre Einrichtung gefährdet. Gemeinnützige Träger wie die Wohlfahrtsverbände könnten Kostensteigerungen nicht einfach an ihre Klientinnen und Klienten weitergeben, erklärte der Verband. Außerdem dürften sie nur in begrenztem Umfang Rücklagen bilden. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider warnte: „Wenn gemeinnützige soziale Einrichtungen und Dienste nicht schnell, umfassend und unbürokratisch unterstützt werden, droht im Sozialen ‘Tabula Rasa’.“ Soziale Einrichtungen und Dienste bräuchten umgehend eine verbindliche Zusage, dass man sie nicht im Regen stehen lasse.
Ähnlich äußerte sich Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Weil gemeinnützige Einrichtungen kaum finanzielle Rücklagen bilden dürfen, könnten diese auch die Preissteigerungen nicht auffangen. „Hier ist der Gesetzgeber gefragt, damit es nicht zu irreparablen Schäden an der sozialen Infrastruktur kommt, unter denen vor allem die Schwächsten leiden würden: Alte, Kranke und Menschen mit Behinderungen“, so Lilie. (epd/hp)
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