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Spahn stellt Eckpunkte des Sofortprogramms vor

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am
Mittwoch in Berlin die Eckpunkte des Sofortprogramms
der Koalition für mehr Pflegekräfte vorgestellt. Es
soll 2019 in Kraft treten.

- Will die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern: Gesundheitsminister Jens SpahnFoto: Stephan Baumann

Mit 13.000 zusätzlichen Pflegekräften und mehr Geld
will die Koalition aus Union und SPD den Anfang machen
für eine Trendumkehr in der Alten- und Krankenpflege.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am
Mittwoch in Berlin, von dem Sofortprogramm der
Bundesregierung gehe das Signal aus: "Wir haben
verstanden." Die Arbeitsbedingungen in der Pflege
hätten sich jahrelang immer weiter verschlechtert,
viele Pflegekräfte der Branche den Rücken gekehrt. Das
Sofortprogramm sei "ein erster, wichtiger Baustein, um
die Vertrauenskrise in der Pflege zu überwinden", sagte
Spahn.

Der Gesetzentwurf soll in Kürze vorliegen. Die
wichtigsten Vorhaben:

  • 13.000 zusätzliche Fachkraftstellen für die
    stationäre Altenpflege. Je nach Größe kann jede
    Einrichtung eine halbe, eine, anderthalb oder zwei neue
    Stellen einrichten. Das Programm wird von den
    Krankenkassen finanziert.
  • Mit bis zu 12.000 Euro werden ambulante und
    stationäre Pflegeeinrichtungen bezuschusst, die in die
    Digitalisierung ihrer Dokumentation und Verwaltung
    investieren, um Pflegekräfte zu entlasten.
  • In den Krankenhäusern wird von 2019 an jede
    zusätzliche Stelle in der Pflege von den Kostenträgern
    vollständig refinanziert. Bisher zahlen die Kliniken
    zehn Prozent der Lohnkosten selbst.
  • Tarifsteigerungen werden rückwirkend von Januar
    2018 finanziert. Bisher tragen die Kliniken die Hälfte
    der steigenden Personalkosten.  – Für Altenheime,
    Pflegedienste und Krankenhäuser wird es finanziell
    günstiger, Nachwuchs auszubilden.
  • Statt für Koch- und Yogakurse zahlen die
    Krankenkassen künftig 70 Millionen Euro mehr pro Jahr
    zur betrieblichen Gesundheitsförderung im
    Gesundheitswesen selbst, damit Pflegekräfte länger im
    Beruf bleiben können.