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Verbände gründen Digitalisierungs-Bündnis

Um die Digitalisierung der Pflege voranzutreiben, hat sich ein Zusammenschluss von sechs Verbänden aus dem Gesundheits- und Sozialwesen gegründet. Unter anderem wollen sie die Erarbeitung eines nationalen Strategieplans zur Digitalisierung vorantreiben.

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Digitale Anwendungen können viele Vorteile für die Pflege bringen.  Foto: Rostislav Sedlacek/AdobeStock

Digitale Lösungen können das Pflegepersonal von bürokratischen Tätigkeiten entlasten, eröffnen den Pflegebedürftigen neue Chancen der Teilhabe und erhöhen die Qualität und Sicherheit, so die Verbände in einer Pressemittelung. Bislang bremtsen ungeklärte rechtliche, technische und ökonomische Fragen die Digitalisierung in diesem Bereich jedoch aus. Um die Entwicklung voranzutreiben, hat sich das neue Verbändebündnis "Digitalisierung in der Pflege" (getragen von bvitg e. V., DEVAP e. V., DPR e. V., FINSOZ e. V., vediso e. V. und VdDD e. V) gegründet und zentrale Handlungsfelder in einem gemeinsamen  Grundsatzpapier zusammengefasst:

Strategische Weichenstellungen für die Zukunft
Um den nachhaltigen und umfassenden Wandel der Pflegeversorgung nutzenstiftend zu gestalten, sprechen sich die Verbände für einen koordinierten Ansatz bei der Digitalisierung der Pflege aus.
Zentrales Ziel müsse die Erarbeitung eines nationalen Strategieplans sein. Ausgearbeitet werden könnte dieser von einem Kompetenzzentrum analog zum Health Innovation Hub (hih) des Bundesgesundheitsministeriums. Dieses könne darüber hinaus die Digitalisierung unter Einbeziehung aller beteiligten Gruppen konzeptionell und koordinierend unterstützen. Bestandteil dieser Organisationseinheit wäre ein interdisziplinäres Expertengremium, das aufbauend auf einer Erhebung des Digitalisierungsgrads verbindliche Standards und Leitlinien erarbeitet.

Technische Infrastruktur und Innovationen
Begleitet werden müsse diese Strategie laut dem Grundsatzpapier von einem entschlossenen Ausbau der zugrundeliegenden Infrastruktur: vom Breitbandausbau über ein Mobilfunknetz, mindestens im 4G-Standard, bis hin zur technischen Ausstattung in den Einrichtungen selbst. Um mehr Anreize für Innovationen zu schaffen, schlagen die Verbände darüber hinaus die Einrichtung eines zentralen Innovationsfonds für digitale Innovationen in der Pflege vor. Dieser könnte deutlich einfacher und unbürokratischer als bisher Einrichtungen bei der Einführung neuer Technologien unterstützen. Ein besonderer Schwerpunkt sollte dabei auf Telemedizin und Telepflege und Smart-Homecare- Lösungen liegen, da diese besonders große Mehrwerte versprechen.

Weitere Handlungsfelder liegen laut des Verbundes im Bereich der Refinanzierung von Investitionen und personellen Ressourcen sowie der Förderung von digitalen Kompetenzen und Teilhabe.