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Von der Abschaffung des Altenpflegeberufes Abstand nehmen

Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) bewertet den jüngsten Appell von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig zur Umsetzung der Reform der Pflegeausbildung als unverantwortlich.

- Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB, sieht in Zeiten stetig steigender Spezialanforderungen, insbesondere in der Altenpflege, die Vereinheitlichung der Ausbildungen nicht als das Mittel der Wahl.

"Die Reform muss jetzt kommen", fordert die Ministerin aktuell. Trotz fachlich fundierter Kritik aus weiten Teilen der Pflegebranche und berechtigten Bedenken aus den Reihen der CDU/CSU – Fraktion, soll das bildungsideologischen Großprojekt einer einheitlichen generalistischen Pflegeausbildung nach dem Willen der Ministerin vorangetrieben werden.

"Es wäre ein guter Vorsatz der Ministerin für das neue Jahr gewesen, sich kritisch mit ihren Reformplänen auseinander zu setzen und endlich von der Abschaffung des Altenpflegeberufs Abstand zu nehmen. Denn die Vereinheitlichung der Ausbildungen von Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege ist in Zeiten stetig steigender Spezialanforderungen, insbesondere in der Altenpflege, sicher nicht das Mittel der Wahl, damit jeder der in Zukunft professionelle Pflege braucht, diese auch bekommen kann", sagt Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB. Sein Verband unterstütze in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Kritik der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Sie hat die Reform unlängst als den völlig falschen Weg bezeichnet und davor gewarnt, eine Ausbildung zu schaffen, deren konkrete Inhalte noch gar nicht feststehen. "Dies deckt sich mit unserer jahrlangen konsequenten Haltung zu diesem Thema. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels darf die positive Entwicklung der Ausbildungszahlen, vor allem in der Altenpflege, nicht durch Reformexperimente aufs Spiel gesetzt werden."