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Wohnen und Pflege: Gewinnbringende Kooperationen im Zukunftsmarkt

Zu wenige barrierefreie Wohnungen und eine weiter
wachsende Zahl älterer Menschen: Aus Sicht von
Vertretern der Wohnungswirtschaft und der Pflegebranche
bietet sich dadurch ein großes Potenzial für eine
engere Kooperation.

- Bis 2030 werde man wegen des "demografischen Umschwungs" rund drei Millionen barrierefreie Wohnungen brauchen, machte Michael Held auf der ersten Bundeskonferenz "Wohnungswirtschaft und Pflege" deutlich. Foto: Oliver Weiße

Das Medienhaus Vincentz Network, Hannover, hat in
Berlin bei der ersten Bundeskonferenz
"Wohnungswirtschaft und Pflege" Architekten, Betreiber,
Investoren und Planer zusammengebracht.

Bereits heute gebe es ein Defizit von 430.000
Wohnungen, sagte der geschäftsführende Gesellschafter
des Unternehmens Terragon, Michael Held. Und die
Zukunft verheißt kaum Entspannung der
Wohnungssituation, denn die Zahl der Menschen, die über
80 Jahre alt sind, wird von aktuell rund 4,7 Millionen
in den nächsten Jahren auf mehr als 6 Millionen
ansteigen. Vor diesem Hintergrund prognostizierte Held
einen rasch wachsenden Markt für Einrichtungen, die
Betreutes Wohnen im Alter ermöglichen möchten. Bis 2030
werde man wegen des "demografischen Umschwungs" rund
drei Millionen barrierefreie Wohnungen brauchen, so
Held. Man müsse sowohl für Einpersonen- als auch für
Paar-Haushalte bauen. Heute gebe es in Deutschland
bereits mehr als 17 Millionen Menschen, die über 65
Jahre sind.

Auch wenn die Mehrzahl der Senioren in ihrer Wohnung
alt werden wollten, sei ein Viertel bereit, nochmal
umzuziehen. Zudem gebe es eine Zahlungsbereitschaft,
für eine kleinere Wohnung gleich viel oder sogar mehr
Geld auszugeben. Einer neuen Studie seines Unternehmens
zufolge gebe es in Deutschland rund drei Millionen
Senioren, die sich Mieten von mehr als 2.500 Euro
leisten könnten, machte Held deutlich. Aktuell gebe es
die einkommensstärkste Rentnergeneration in der
Geschichte der Bundesrepublik.

Held, wie auch die anderen Referenten und die rund 70
Teilnehmer waren sich einig, dass auch die Politik
gefragt sei. Denn Bauvorschriften wie
Brandschutzbestimmungen, die je nach Bundesland sehr
unterschiedlich seien, machten das Bauen für Senioren
nicht günstiger.

Laut Care Invest-Chefredakteur Asim Loncaric, der die
erfolgreiche Veranstaltung in Berlin moderierte, ist
bereits eine Folgeveranstaltung in Planung. Sie werde
noch mehr Akteure aus der Wohnungswirtschaft, der
Pflege und der Politik zusammenbringen.