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Zu wenig Pflegedienste: Alzheimer-Gesellschaft fordert Krisendienste

Die Alzheimer-Gesellschaft fordert umfassende Hilfsangebote für Zehntausende Menschen, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause betreuen und keinen Pflegedienst finden.

- In NRW werden laut Gesundheitsministerium knapp 600 000 Menschen zuhause gepflegt.Foto: iStock/Pornpak Khunatorn

Nordrhein-Westfalen brauche dringend Krisendienste und Hotlines, an die sich Angehörige vor allem von Demenzkranken in Überforderungssituationen wenden könnten, sagte die Vorsitzende des Alzheimer-Landesverbandes, Regina Schmidt-Zadel, in Düsseldorf. Sie forderte einen Landesdemenzplan für NRW nach dem Vorbild Bayerns und Schleswig-Holsteins. Auch Krisendienste für Angehörige gebe es in Bayern schon seit Jahrzehnten. In NRW leben nach Schätzungen rund 300 000 Demenz-Kranke. Rund drei Viertel der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt.

Als Grund für die Überlastung von pflegenden Angehörigen nennt die Alzheimer-Gesellschaft auch den Mangel an Pflegediensten. Besonders auf dem Land sei es schwierig, ambulante Dienste zu bekommen. Pflegedienste müssten Hilfesuchende häufig wegen mangelnder Kapazität abweisen. Laut einer Umfrage der Wohlfahrtsverbände erhielten 2018 pro Pflegedienst mehr als zehn Menschen im Monat eine Absage. Manche Pflegedienste gäben aus Mangel an Personal auf. Denn viele Altenpflegekräfte wechselten in Krankenhäuser, weil sie dort besser bezahlt würden. (dpa)