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apetito: Essen auf Rädern gehörte eher zu den Gewinnern
Essen auf Rädern habe im letzten Jahr insgesamt eher zu den Gewinnern gehört. Das sagte apetito Vorstandssprecher Guido Hildebrandt anlässlich der Bilanzpressekonferenz am 31. Mai. „In Zahlen heißt das, dass wir ein Umsatzwachstum von 5 Prozent erreicht haben“, sagte Hildebrandt. Für Unsicherheiten sorgt der Ukraine-Krieg, sowie Lieferengpässe und schwankende Preise.

„Großen Effekt hat hier die demografische Entwicklung. Wir haben in Deutschland und in anderen europäischen Ländern immer mehr alte Menschen, die immer länger leben und die alle versorgt werden wollen – und müssen. Nicht nur in den Pflegeeinrichtungen, sondern auch die, die zuhause wohnen“, sagte Hildebrandt. „Häufig sind unsere Menükuriere der einzige soziale Kontakt, wenn etwa Angehörige weiter entfernt wohnen.“
Im letzten Jahr feierte apetito 50 Jahre Essen auf Rädern. „Aus einer Idee unseres Gründers Karl Düsterberg und der Leiterin des Mahlzeitendienstes des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin ist 1971 ein Geschäftsmodell geworden“, so Hildebrandt. „So führten wir erstmals in Deutschland das als Essen auf Rädern bekannt gewordene Tiefkühlsystem ein. Mit diesem Jubiläum feiern wir auch 50 Jahre Zusammenarbeit mit dem DRK Berlin.“
Täglich beliefert apetito in diesem Bereich mehr als 80.000 Kundinnen und Kunden. Digitalisierung sei zudem „allgemein total im Kommen“. 20 Prozent des Gesamtumsatzes der Landhausküche kommen schon über den Landhausküche-Shop.
Als konzernweites Ziel verkündete apetito, dass bis zum Jahr 2030 die Verpackungen recyclebar, wiederverwendbar oder kompostierbar sein sollen. Derzeit würde man „intensiv an zukunftsweisenden Lösungen“ arbeiten. Bis zum Jahresende 2022 soll schon einmal die Mehrportionsschale zu 95 Prozent aus Papier bestehen.
In der Hochwasserkatastrophe in Teilen NRWs und Rheinland-Pfalz seien zeitnah 1.000 Menüs vom Standort Hilden per Heißauslieferung über einen ambulanten Pflegedienst nach Dernau an der Ahr ausgeliefert worden. Betroffen zeigte sich Hildebrandt zum russische Angriffskrieg in der Ukraine: „Das Leid der Menschen geht uns sehr nahe. Selbstverständlich engagieren wir uns als Familienunternehmen und auch unsere Mitarbeitenden im Rahmen diverser Aktivitäten.“ Ausdrücklich betonte er, dass „keine geschäftlichen Beziehungen zu Russland, Belarus oder Ukraine“ gepflegt werden.
Die Auswirkungen des Kriegs könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht verlässlich abschätzen. „Unser Geschäft könnte z. B. durch aus den Wirtschaftssanktionen resultierenden konjunkturellen Risiken – insbesondere durch stark steigende Wareneinsatzkosten oder die Verknappung von Rohstoffen – beeinträchtigt werden“, sagte Andreas Oellerich, Geschäftsführer apetito catering Konzern. „Sehr intensiv betrachten wir die schwankenden Preise und Verfügbarkeiten bei Rohwaren und Energie. Die Situation hatte sich bereits mit Corona angespannt und durch den Ukraine-Konflikt jetzt nochmal deutlich verschärft. Derzeit gehen wir aber davon aus, für die nächsten Wochen und Monate lieferfähig zu sein„, kündigte Hildebrandt an. Bei Engpässen oder Nicht-Verfügbarkeiten würden Rezepturen angepasst. Steigende Inflation, erhöhter Wareneinsatz und die Nichtverfügbarkeit von Rohstoffen macht dem Unternehmen Sorge. So werde die gesteigerte Inflation über Preisanpassungen beim Kunden weitergegeben.
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