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Arbeitgeberverband Pflege: Keiner kann sich höhere Löhne leisten
Laute Kritik an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, gab es auf der Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes Pflege. Präsident Thomas Greiner griff Heil frontal an und warf ihm Parteilichkeit vor.

"Hätte der Bundesarbeitsminister die von uns bereits am 24. Januar 2019 beantragte Mindestlohnkommission Pflege einberufen, könnten wir längst, wie von uns vorgeschlagen, eine Vereinbarung über einen Mindestlohn für Altenpflegefachkräfte in Höhe von 2.500 Euro pro Monat haben", sagte Greiner.
Er wirft Heil vor, sich von der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband der AWO instrumentalisiert zu haben. "Frei nach dem Motto: Zuerst die Partei und erst dann die Pflegekräfte", sagte Greiner.
Greiner weiter: "Gerade die großen Arbeitgeber in unserem Verband wissen um die hohe Leistungsbereitschaft ihres Personals. Keiner kann sich Löhne leisten, die dieser besonderen Verantwortung an den Menschen nicht entsprechen. Wir stehen für eine Pflegekultur, die den Menschen im Vordergrund sieht." Der Arbeitgeberverband Pflege sieht sich selbst als "politische, wirtschaftliche und tarifliche Interessensvertretung der namhaftesten und umsatzstärksten Unternehmensgruppen der deutschen Pflegewirtschaft".
Arbeitsminister Heil zufolge "wird es spätestens 2021 zu deutlichen Lohnsteigerungen in der Altenpflege kommen". Das könne entweder durch einen flächendeckenden Tarifvertrag oder über die Pflegemindestlohnkommission erreicht werden. Er favorisiere die Tariflösung, die aber von den privaten Anbietern in der Pflege abgelehnt wird. Bisher gibt es nur einen Mindestlohn, der im Osten niedriger ist als im Westen und nicht zwischen Pflegehelfern und Fachkräften unterscheidet.
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