Pflegepolitik

Bundeskanzler: Ohne Wohlfahrtsverbände geht es nicht

Für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist das Engagement der Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände unverzichtbar für den Zusammenhalt der Gesellschaft. „Ohne sie geht es nicht“, sagte Scholz bei der Festveranstaltung zum 175-jährigen Bestehen der Diakonie am 22. Oktober in Berlin.

Foto: epd-bild/Christian Ditsch Zum 175. Jubiläum der Diakonie Deutschland hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, Foto.) die Bedeutung eines starken Sozialstaats betont.

Zum 175. Jubiläum der Diakonie Deutschland hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Bedeutung eines starken Sozialstaats betont. Er sichere Zusammenhalt, „gerade in schwierigen Zeiten wie diesen“, sagte er am 22. September bei einer Festveranstaltung in Berlin vor 350 Gästen aus Politik und Gesellschaft. Dies gelte auch für die derzeitigen Veränderungen hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Ihm sei wichtig, „dass es Sicherheit im Wandel gibt“, sagte Scholz. Dazu leisteten die Diakonie und andere Wohlfahrtverbände mit ihren Angeboten einen entscheidenden Beitrag.

“Was mir besonders wichtig war und woran ich schon vor meiner Zeit als Bundeskanzler gearbeitet habe, war der Pflegemindestlohn. Denn es ist meiner Meinung nach nicht nur fair, gute Löhne zu zahlen. Es ist eine schwere Arbeit, und sie ist wichtig für uns alle. Deshalb helfen bessere Löhne gleichzeitig gegen den Fachkräftemangel. Darum wird auch dieser Lohn weiter steigen”, so Scholz.

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, sagte, genau wie zur Gründungszeit der Diakonie seien auch die gegenwärtigen Herausforderungen in der „Zeitenwende“ nur im Miteinander von Politik und Zivilgesellschaft zu bewältigen. Die Diakonie wolle dazu ihren Beitrag leisten. Lilie sagte, viele Menschen seien demokratiemüde und erschöpft von Krisen und ständigem Wandel. Es gebe aber auch viele, die sich engagierten und etwas Sinnvolles für die Gesellschaft und die Menschen tun wollten.

Der Diakonie-Chef nannte insbesondere die Freiwilligendienste und bat den Bundeskanzler, „sich persönlich dafür einsetzen, dass es zu einer deutlichen Korrektur dieses überhaupt nicht einsichtigen und noch weniger weitsichtigen Kürzungsbeschlusses kommt“. Die Ampelkoalition will die Bundeszuschüsse zu den Freiwilligendiensten stark kürzen, um die Schuldenbremse einzuhalten. Der Diakonie zufolge würde das zum Wegfall von einem Viertel der rund 100.000 Stellen pro Jahrgang führen.

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