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„Die Reform muss jetzt kommen“

Die zuletzt stockende Debatte um eine Reform der Pflegeberufe schein wieder an Fahrt aufzunehmen. Am 6. Januar 2017 drängte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) darauf, entsprechende Pläne der Bundesregierung durchs Parlament zu bringen.

- Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) Foto: epd/Jürgen Blume

"Die Reform muss jetzt kommen", erklärte sie in Berlin und kritisierte, Teile der Unionsfraktion blockierten das Gesetz, meldet die Evangelische Presseagentur. Schwesig und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) wollen mit dem Gesetz die Ausbildung für Alten-, Kinderkranken- und allgemeine Krankenpflege vereinheitlichen. Ein einheitlicher Berufsabschluss würde den Pflegeberuf aufwerten, erklärte Schwesig. "Es ist wichtig, dass ein Beruf, in dem zu 80 Prozent Frauen arbeiten, die Wertschätzung bekommt, die er verdient", sagte die Ministerin. Leider werde die Arbeit am Menschen immer noch weniger wertgeschätzt als die Arbeit an Maschinen. Dem Gesetzentwurf zufolge sollen Pflegeschülerinnen und -schüler künftig eine Ausbildungsvergütung bekommen. Bisher zahlen sie mancherorts noch Schulgeld. Die Ausbildung würde drei Jahre dauern, für Pflegehelfer zwei Jahre. Voraussetzung ist mindestens eine zehnjährige Schulausbildung. Die Auszubildenden können nach dem künftig einheitlichen Abschluss im Krankenhaus, in der Altenpflege, bei ambulanten Pflegediensten sowie in der Kinderkrankenpflege arbeiten. Der Entwurf wurde vor rund einem Jahr im Bundeskabinett beschlossen. Seitdem hängt er im parlamentarischen Verfahren, weil sich die Koalitionspartner SPD und Union nicht einig sind. In der Branche war das Vorhaben von Beginn an umstritten.