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Die Zukunft der Pflege liegt im Quartier
Die Zukunft der Pflege liege im Quartier, sagt Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) und plädiert für "kleine dezentrale Lösungen". Ähnliche Meinungen zeichnen sich auch in anderen Landesregierungen ab.

In der eigenen Wohnung und im Stadtteil: Alte Menschen wollen meistens im vertrauten Umfeld alt werden, auch wenn sie pflegebedürftig sind. 78 Prozent aller Pflegebedürftigen werden in Brandenburg im eigenen Zuhause von Angehörigen oder mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten versorgt, betonte Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) am 9. Februar, meldet die Deutsche Presseagentur. Die Zukunft der Pflege liege im Quartier. "Dort, wo die Menschen leben und alt werden wollen, brauchen wir kleine dezentrale Lösungen", sagte sie. Ziel sei es jedoch, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und zu verzögern. Aktive und sozial gut eingebundene Menschen hätten ein geringeres Risiko, pflegebedürftig zu werden. Mit der 2015 gestarteten Pflegeoffensive werden unter anderem Kommunen unterstützt, entsprechende Angebote zu unterbreiten. Erfolgreich hat sich aus Sicht von Golze die Zahl von Betreuungsplätzen in der Tagespflege entwickelt, was Angehörige entlastet. 2013 habe es 3698 Plätze gegeben, 2015 bereits 4500. 4 Prozent der Pflegebedürftigen nutzten das – im Bundesdurchschnitt waren es 2,6 Prozent.
"Quartiere, in denen Menschen gut älter werden können, sind ein Standortvorteil – auch für die Jüngeren, die dort heimisch sind und bleiben wollen. Den Kommunen kommt eine Schlüsselrolle zu, denn auf lokaler Ebene wird unmittelbar deutlich, was ausgebaut oder verändert werden muss", erklärte Ministerin Barbara Steffens zur Eröffnung der Fachtagung "Kommunale Altenberichterstattung in NRW" in Düsseldorf. "Gerade die Entwicklung altersgerechter Quartiere kann ohne gut aufgestellte ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen sowie genügend Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten nicht zukunftssicher gestaltet werden" so Steffens einige Tage zuvor.
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