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Flutkatastrophe: KDA fordert besseren Schutz für Pflegebedürftige
Der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Helmut Kneppe, hat angesichts der Flutkatastrophe einen besseren Schutz für pflegebedürftige Menschen in Krisensituationen gefordert. “Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, müssen bei der Anpassung der Warn- und Rettungskonzepte stärker bedacht werden”, forderte Helmut Kneppe. So würden Senioren nicht unbedingt eine Warn-App verwenden oder könnten Durchsagen nicht ausreichend gut wahrnehmen, wenn Hörgeräte zum Beispiel in der Nacht nicht eingesetzt seien. Hier sieht der Vorsitzende des KDA die Organisation von Nachbarschafts-Helfern als wichtigen Pfeiler künftiger Rettungsstrukturen.

In Folge des demografischen Wandels werden immer mehr ältere Menschen in unseren Vierteln leben, die sich möglicherweise nicht selbst in Sicherheit bringen können, so der KDA-Vorsitzende. “Hier sollten wir ein Netzwerk aus engagierten Nachbarn schaffen, die die Situation hilfebedürftiger Menschen im Blick haben.” Die Hilfsbereitschaft der Menschen sei überwältigend, das sei in der Katastrophe deutlich geworden. “Diese Hilfsbereitschaft kann man organisieren, so dass sie im Ernstfall nicht mehr dem Zufall überlassen wird und sicher auch dort ankommt, wo sich Menschen vielleicht nicht bemerkbar machen können.”
Auch Seniorenheime oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sollten bei der Neustrukturierung von Warn- und Rettungskonzepten besonders berücksichtigt werden, fordert Kneppe. “Die Flutwellen bauten sich nach dem Starkregen derart schnell auf, dass viele Einrichtungen in große Bedrängnis gerieten und leider auch Menschen starben”, so Kneppe. In Sinzig etwa starben mehrere Menschen in einer Behinderteneinrichtung. Der KDA-Chef betonte, es gehe ausdrücklich nicht um eine Schuldweisung. “Wir müssen aber Warn- und Rettungsstrukturen schaffen, die deutlich früher und nahe am jeweiligen Bedarf der Bewohner Hilfe schaffen.” Der Rettungsplan etwa für einen Menschen mit einer körperlichen Einschränkung sehe anders aus als der für einen Menschen mit Demenz.
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