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Gezerre mit immer groteskeren Zügen

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags appelliert, sich auf ihren Auftrag des politischen Gestaltens zu besinnen und die "Weichen zu stellen". Hintergrund der Aussage ist der Streit um das geplante Pflegeberufegesetz.

- Foto: janvier/fotolia

"Das Gezerre um das Pflegeberufsgesetz nimmt immer groteskere Züge an, so verspielt man Vertrauen. Die Bevölkerung kann mit Recht von ihren Mandatsträgern erwarten, dass sie weiterdenken. Für die Pflege heißt das, dass jetzt die Weichen gestellt werden müssen, um in einer alternden Bevölkerung gute pflegerische Versorgung sicherzustellen. Pflege- und Bildungspolitik müssen künftige Szenarien und Bedarfe vordenken – und jetzt die dafür erforderlichen Voraussetzungen schaffen. Mit der Entscheidung über das Pflegeberufsgesetz wird eine Richtungsentscheidung für oder gegen professionelle Pflege in Deutschland getroffen", sagte DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel in einer Mitteilung des Verbandes.

"Eine Legislatur der Pflege hatte dies werden sollen – mit Blick auf die Pflegebildung könnte es eine weitere Legislatur der vergebenen Chancen werden. Und die Anforderungen der Zukunft sind schon jetzt kaum noch lösbar! Die Probleme überholen uns tagtäglich; es ist unverantwortlich, notwendige Richtungsänderungen nun erneut auszubremsen. Wer hat eigentlich das Sagen im deutschen Gesundheitssystem?" fragt die DBfK-Sprecherin. "Es wäre fatal, wenn sich erneut diejenigen durchsetzen, die alles beim Alten belassen wollen – nicht etwa, weil dies vernünftig, sondern weil es billig und bequem ist. Statt von den eigennützigen Wirtschaftsinteressen der Reformgegner sollte sich die Politik von den langjährig guten internationalen Erfahrungen mit generalistischer Pflegeausbildung leiten lassen. Verabschieden Sie die Reform wie vorgelegt – ohne faule Kompromisse!" lautet die Forderung des DBfK.