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Gründungskonferenz zur Bundespflegekammer erntet heftige Kritik

Nachdem der Deutsche Pflegerat und die
Landespflegekammer Rheinland-Pfalz gemeinsam
beschlossen haben, eine Gründungskonferenz für eine
Bundespflegekammer einzurichten, erntete es heftige
Kritik – besonders von den Arbeitgebern.

- Die Pflegekammern stehen nach wie vor unter Beschuss.Foto: Arbeitgeberverband Pflege

"Pflegekammern haben in keinem Bundesland eine
mehrheitliche Unterstützung der Altenpflegekräfte.
Manipulierte Umfragen, meist durchgeführt von
sozialwissenschaftlich unterqualifizierten
Fachbereichen von Fachhochschulen, haben auf Wunsch von
rot/grünen Landesregierungen eine Scheinlegitimation
herbeigezaubert. Die einzig professionelle Umfrage
eines Meinungsforschungsinstituts im Auftrag des
Hamburger Senats hat bewiesen, dass nur 13,7 Prozent
der Altenpflegekräfte eine Kammer wollen. Was die
Pflegekräfte am wenigsten wollen, ist noch mehr
Bürokratie. Wenn Herr Westerfellhaus vom Deutschen
Pflegerat als potenzieller Präsident einer
Bundespflegekammer einen Job sucht, möge er sich an die
Bundesagentur für Arbeit wenden, aber nicht
hunderttausende Altenpflegekräfte in Geiselhaft
nehmen", kritisierte Thomas Greiner, Präsident des
Arbeitgeberverbandes Pflege.

Der Deutsche Pflegerat hat am 15. August die Errichtung
einer Gründungskonferenz für eine Bundespflegekammer
gemeinschaftlich mit der Landespflegekammer
Rheinland-Pfalz beschlossen.

Die Gründungskonferenz wird die Aufgabe haben,
innerhalb höchstens eines Jahres alle Vorbereitungen zu
treffen, um eine Bundespflegekammer als gemeinsames
Dach der bereits existierenden Landespflegekammer
Rheinland-Pfalz und weiterer in Vorbereitung
befindlicher Kammern der Pflegeberufe zu bilden, heißt
es in einer Pressemitteilung des DPR.

Initiativen für Landespflegekammern gibt es derzeit in
Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen
und Baden-Württemberg – jeweils in unterschiedlichen
Stadien. Organisationen, wie der bayerische Pflegering,
können laut DPR nicht Mitglied der Bundespflegekammer
werden. Aufgabe der Bundespflegekammer soll es sein,
eine gemeinsame Interessenvertretung aller
professionellen Pflegekräfte zu schaffen und damit
Ansprechpartner der Politik und des Gesetzgebers zu
werden. "Mit dem nun gefassten Beschluss haben wir
einen berufspolitischen Meilenstein für die
Selbstverwaltung der Pflege geschafft", kommentiert
Andreas Westerfellhaus, der Präsident des Deutschen
Pflegerats, die Errichtung der Gründungkonferenz.