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KI kann Pflegekräfte entlasten aber nicht ersetzen
Der Computerlinguist und Psychologe Ramin Assadollahi sieht im Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) große Chancen für die diakonische Arbeit. Viele Erleichterungen seien heute schon technisch möglich. Als Beispiele nennt Assadollahi die Optimierung von bislang zeitraubenden Prozessen wie der Dokumentation und das Lernen aus anonymisierten Pflegedaten. „Ziel ist nicht, die Menschlichkeit in der Pflege durch KI zu ersetzen“, so der Experte bei der VdDD-Mitgliederversammlung am 27. April in Berlin.

Im Gegenteil gehe es darum, den bürokratischen Aufwand mit Hilfe von KI drastisch zu senken. Auf diese Weise könnten Menschen neu für Pflege- und Gesundheitsberufe gewonnen werden.
„Es ist ethisch geboten, die KI-Potenziale im Sinne der Diakonie zu nutzen“, sagt die Theologin Birte Platow, Vorständin im sächsischen KI-Kompetenzzentrum Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence (ScaDS.AI).
KI-gestützte Systeme könnten Menschen zu mehr Autonomie und mehr Lebensqualität verhelfen. Platow kritisiert, dass die Vorstellung eines Gegeneinanders von Mensch und Maschine die aktuelle KI-Debatte dominiere. „Was wir brauchen, ist ein neues Miteinander von Mensch und Technologie“, so Platow. In der Praxis zeige sich, dass sich alte Menschen „überraschend gerne“ auf neue Anwendungen einlassen.
Neben dem KI-Einsatz beriet die Mitgliederversammlung des Verbands diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) die aktuellen ökomischen Herausforderungen für diakonische Unternehmen, insbesondere die Tarifentwicklung, die Gewinnung von Mitarbeitenden und den Weg zum klimaneutralen Wirtschaften. Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter von rund 50 Mitgliedseinrichtungen aus ganz Deutschland und allen Hilfefeldern.
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