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NRW: Flüchtlinge als Pflegehelfer
Nordrhein-Westfalen will geflüchteten Menschen eine
Berufsperspektive in der Altenpflege bieten. Dazu wird
in sieben Städten das Qualifizierungsprojekt "Care for
Integration" erprobt, wie die Bundesagentur für Arbeit
und das Land NRW mitteilten.

Die derzeit 100 Teilnehmer sollen am Ende ausgebildete
Altenpflegehelfer sein und mindestens über einen
Hauptschulabschluss verfügen. In dem Projekt wird
berufliche Qualifizierung mit der Förderung von
Sprachkenntnissen verknüpft. Ende August soll der
nächste Ausbildungsgang starten. Nach Angaben der
Bundesagentur für Arbeit kommen in NRW auf 100 freie
Stellen in der Altenpflege 47 Bewerber. Die Altenpflege
sei in NRW und Deutschland der Berufsbereich, der vom
Fachkräftemangel am stärksten
betroffen sei. «Das Projekt Care for Integration ist
ein vielversprechender Ansatz zur Sicherung der Pflege
als auch zur Integration von geflüchteten Menschen»,
sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
Anfangs habe es gegenüber muslimischen Männern
Vorurteile gegeben, sagt Projektkoordinatorin Sinayumi
Wagner: "Dass muslimische Frauen keine Männer pflegen
könnten oder umgekehrt muslimische Männer keine Frauen.
Wir haben von Anfang an die Karten auf den Tisch
gelegt." Es gehe um eine Pflege unabhängig vom
Geschlecht. Jeder Teilnehmer habe von vorneherein
gewusst, worauf er sich einlasse.
Nach vielen Klagen aus Wirtschaft und Handwerk hatte
NRW unlängst die Duldungsvoraussetzungen für
geflüchtete Menschen in Ausbildung präzisiert. In einem
Erlass heißt es: Flüchtlinge können in den drei Jahren
ihrer Ausbildung und bei bestandener Prüfung mit Duldung für zwei
weitere Jahre im Betrieb bleiben. Daran soll sich
möglichst ein Aufenthaltsrecht anschließen. Die Duldung
gilt demnach auch für Helferberufe, die nur eine
einjährige Qualifizierung haben.
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