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Pflegekräfte verlangen angemessene Bezahlung, mehr Kolleg:innen und digitale Entlastung

Pflegekräfte wünschen sich nicht nur eine angemessene Bezahlung und mehr Kolleginnen und Kollegen. Sie wollen auch mehr Unterstützung bei der Kinderbetreuung, verlässliche Dienstpläne und mehr digitale Unterstützung sowie Entlastung im Arbeitsalltag. Das sind Ergebnisse einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit zur Arbeitsplatzsituation in der Akut- und Langzeitpflege.

Bild: beeboys - AdobeStock. Pflegekräfte stufen persönlich zugeschnittene Arbeitszeitmodelle und eine verlässliche Dienstplanung als sehr wichtig für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ein.

Um Gründe zu ermitteln, warum Pflegekräfte den Beruf verlassen und welche Punkte für mehr Zufriedenheit im Job sorgen, hat das Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) 2020 eine Studie beauftragt. Wie das BMG mitteilt, wurden neben einer systematischen Literaturrecherche auch mehr als 5.500 beruflich Pflegende und Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr befragt und teilweise einzeln interviewt. Damit handele es sich um eine der größten Untersuchungen zu beruflich Pflegenden der vergangenen zehn Jahre. Die Befragten sollten differenziert ihren Arbeitsplatz der Zukunft skizzieren. Die Studie wurde in zwei Arbeitspaketen bearbeitet.

Einige Ergebnisse der Studie in Kürze:

  • Eine angemessene Bezahlung ist für nahezu alle Pflegenden ein zentraler Punkt für einen attraktiven Arbeitsplatz.
  • Die Mehrheit der beruflich Pflegenden will einen digital unterstützten Arbeitsplatz. Wichtig ist den beruflich Pflegenden dabei eine gute Schulung im Umgang mit neuen digitalen Lösungen.
  • Für fast 90 Prozent der Befragten sorgt eine am tatsächlichen Pflegebedarf ausgerichtete Personalzusammensetzung für eine deutlich höhere Berufsattraktivität.
  • Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist mehr Freizeit weniger relevant für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz als persönlich zugeschnittene Arbeitszeitmodelle, eine verlässliche Dienstplanung und eine flexible Kinderbetreuung.
  • So genannte „weiche Faktoren“ – die Stimmung im Team, Wertschätzung und Führungsstil der Vorgesetzten – haben häufig einen höheren Einfluss auf die Arbeitsplatzzufriedenheit als Bezahlung und Sachleistungen.

Die Ergebnisse der Studie finden Sie auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums.