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Reform soll Qualitätsunterschiede von Einrichtungen sichtbar machen
Der reformierte Pflege-TÜV soll Pflegeeinrichtungen
klarer bewerten, hat der Wissenschaflter Klaus
Wingenfeld jetzt gegenüber der Deutschen Presse Agentur
erklärt. Zuvor habe es den Bewertungen durch den MDK an
Aussagekraft gemangelt. Ein Abschlussbericht der
Forschungsgruppe soll dem Qualitätsausschuss bis Ende
Juli vorgelegt werden.

Es solle jetzt geschaut werden, wie gut die Pflege
wirklich ist, festgemacht an bestimmten Kriterien: Wie
häufig sind Sturzverletzungen? Liegen sich
Pflegebedürftige wund? Wie hat sich ihre Mobilität
binnen der letzten sechs Monate entwickelt? Als
Grundlage der künftigen Bewertungen müssten die
Einrichtungen die entsprechenden Werte erst einmal
erfassen, so der Wissenschaftler der Universität
Bielefeld.
Das Ergebnis solle letztlich Qualitätsunterschiede und
-defizite sichtbar machen. Bundesweite
Durchschnittsnoten von 1,2 (Juli 2018), gehörten dann
der Vergangenheit an. Stattdessen könnte ein System aus
fünf Bewertungen eingeführt werden: weit über
Durchschnitt; etwas über Durchschnitt; nah am
Durchschnitt; etwas unter Durchschnitt; weit unter
Durchschnitt.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz lobte die
Vorschläge zwar als wichtig und richtig, "doch mit der
Umsetzung sind die Krankenkassen und die Betreiber
beauftragt", sagte Vorstand Eugen Brysch. Im
Qualitätsausschuss sei also mit dem Widerstand der
Lobbyisten der Pflegedienste und Heime zu rechnen.
Im August wolle der Qualitätsausschuss den Bericht der
Wissenschaftler abnehmen. Dann solle auch
veröffentlicht werden, wie genau der neue Pflege-TÜV
aussehe, so ein Sprecher des Kassen-Spitzenverbands.
Endgültig einführen will die Bundesregierung die neue
Version des Pflege-TÜV für stationäre
Pflegeeinrichtungen in gut einem Jahr. "Wir gehen davon
aus, dass im Herbst 2019 mit dem Regelbetrieb begonnen
wird", so eine Sprecherin des Gesundheitsressorts. Ein
neues Verfahren für die Ambulanten Dienste solle bald
darauf folgen.
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