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Städte- und Gemeindetag warnt vor Ausbildungsengpass in der Pflege
Mit Blick auf die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen in Mecklenburg-Vorpommern fordert der Städte- und Gemeindetag mehr Anstrengungen bei der Ausbildung von Pflegekräften. Die meisten Bildungsträger im Land böten die Ausbildung zur Pflegehilfskraft nur rein schulisch an. Berufsbegleitende Kurse seien nicht möglich und tarifrechtliche Regelungen fehlten, bemängelte der Vorsitzende des Kommunalverbandes, Wismars Bürgermeister Thomas Beyer (SPD).

Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst in Mecklenburg-Vorpommern um ein Vielfaches schneller als die der Pflegekräfte. Das sehen auch führende Kommunalpolitiker als Problem und richten deshalb Forderungen an die Landesregierung.
“Angesichts der Zunahme der älteren, auf Pflege angewiesenen Menschen in unserem Land muss das Land dringend mehr Fachkräfte, aber auch mehr Pflegehilfskräfte ausbilden. Ansonsten werden die Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste die Pflege nicht mehr gewährleisten können”, warnt der Vorsitzende des Kommunalverbandes, Wismars Bürgermeister Thomas Beyer.
Beyer beklagt zudem, dass die meisten Bildungsträger im Land die Ausbildung zur Pflegehilfskraft nur rein schulisch anböten, berufsbegleitende Kurse nicht möglich seien und tarifrechtliche Regelungen fehlten. Der Kommunalpolitiker forderte das zuständige Sozialministerium auf, bereits vorhandene Hilfs- und Assistenzberufe mit ein- bis zweijähriger Ausbildung rasch anzuerkennen. Dies könne kurzfristig zu einer Problemlösung beitragen.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist innerhalb von nur zwei Jahren die Zahl der Pflegebedürftigen im Nordosten um ein Fünftel gestiegen. Demnach bezogen Ende 2021 landesweit 122 866 Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung und damit rund 20 000 mehr als Ende 2019. Seit 2009 hat sich die Zahl verdoppelt. Etwa die Hälfte der Betroffenen bezog 2021 Pflegegeld. Das bedeutet, dass sie privat zu Hause gepflegt wurden, meist von Angehörigen. Etwa 33 500 Menschen wurden durch Pflegedienste betreut, rund 18 800 lebten in Pflegeheimen.
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