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Trotz steigender Zahl an Pflegenden bleibt der Mangel
Die Zahl der Pflegerinnen und Pfleger ist innerhalb von zehn Jahren deutlich gestiegen. Ende 2020 waren in Deutschland 486.100 Beschäftigte in Krankenhäusern in der Pflege tätig, 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Auch in Pflegeheimen und ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten wuchs den Angaben zufolge die Zahl der Beschäftigten: Während im Jahr 2009 noch 679.000 ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig waren, waren es 2019 rund 954.000: Ein Anstieg um 40 Prozent. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Personal hinzu: Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der dort Beschäftigten um 61 Prozent, im stationären Bereich war es ein Plus von 30 Prozent.
616.000 der Pflege- und Betreuungskräfte in ambulanten und stationären Einrichtungen arbeiteten im Jahr 2019 geringfügig oder in Teilzeit. Das entspricht einem Anteil von 65 Prozent. 85 Prozent des Pflege- und Betreuungspersonals in Heimen und ambulanten Diensten war weiblich.
Der Personalbedarf in der Pflege ist zugleich enorm gestiegen – und in den kommenden Jahrzehnten wird es noch mehr Beschäftigte in der Branche brauchen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zum „Internationalen Tag der Pflege“ am 12. Mai mitteilte, hat sich die Zahl der Beschäftigten in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Land in den vergangenen 20 Jahren zwar fast verdoppelt. Weil es im Südwesten aber künftig mehr ältere Menschen geben wird, werden entsprechend mehr Pflegekräfte benötigt. Insbesondere wegen der „Babyboomer“ werde der Personalbedarf in der Pflege weiter steigen, hieß es in der Mitteilung.
Zur Generation der Babyboomer zählt das Statistische Bundesamt Menschen, die vor allem Anfang der 1960er Jahre geboren wurden. Für die vergleichsweise große Generation steige in den Jahrzehnten nach 2030 das Pflegerisiko demnach mit zunehmenden Alter exponentiell an. Umgekehrt wird sich durch die Babyboomer die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschärfen: Denn auch viele Beschäftigte in den Pflegeeinrichtungen zählen zur Generation der Babyboomer und scheiden bis 2030 altersbedingt aus dem Berufsleben. 2019 waren fast 30 Prozent der Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen 55 Jahre oder älter.
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