Angehörige

Union will Lohnersatzleistung bei Pflegezeit

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, hat eine Besserstellung von Pflegenden gefordert. “Wer sich mit Hingabe um Pflegebedürftige in der Familie kümmert, sollte dafür entlastet werden – gerade, wenn man dafür zeitweise aus dem Beruf aussteigen muss und das Einkommen über Monate fehlt”, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Foto: Tino Sorge CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge

Er verwies auf das Elterngeld. “Was für Kinder gilt, sollten wir auch für die Ältesten unserer Gesellschaft diskutieren.” Das sei eine Frage der Generationengerechtigkeit.

Das RND berichtete unter Berufung auf einen Entwurf eines Positionspapiers aus der Unionsfraktion, dass darin für die Einführung einer “Entgeltersatzleistung/Lohnersatzleistung analog zum Elterngeld bei der Pflegezeit beziehungsweise Familienpflegezeit” plädiert wird.

Gefordert werden demnach zudem Steuerfreibeträge für pflegende Angehörige, die sich am Pflegegrad der pflegebedürftigen Person bemessen. Plädiert wird dem Bericht zufolge auch für eine bessere Rentenversorgung von pflegenden Angehörigen.

„Pflegende dürfen nicht deutlich schlechter gestellt werden als junge Eltern. Neben verlässlichen Entlastungsangeboten brauchen pflegende Angehörige einen einklagbaren Rechtsanspruch, Zeit und materielle Absicherung“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Der Vorstoß der Union gehe daher in die richtige Richtung. Die geltende Regelung zur Pflegezeit werde den lebenspraktischen Anforderungen schlicht nicht gerecht, kritisiert der Paritätische.

Neben einem Familienpflegegeld seien mehr und verlässlich finanzierte Entlastungsangebote sowie der Ausbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen Pflegevollversicherung notwendig, fordert der Verband. Auch wenn Angehörige in die Pflegeverantwortung gehen, braucht es professionelle Unterstützung und temporäre Entlastung. Wichtig sei daher, dass alle pflegebedingten Kosten in Zukunft auch wirklich durch die Pflegeversicherung übernommen werden. Anderenfalls drohten Überlastung und Unterversorgung, weil benötigte professionelle Leistungen aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch genommen werden.