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Verdi stellt Alternative zur Pflegekammer vor

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will in Niedersachsen ein kostenloses Gegenmodell zur noch immer umstrittenen Pflegekammer installieren.

- Verdi-Landesleiter Detlef Ahting plant eine "Vereinigung der Pflegenden"Foto: Verdi

Eine "Vereinigung der Pflegenden" ohne Pflichtbeitrag und ohne Pflichtmitgliedschaft solle die berufsfachliche Vertretung der Pflegekräfte übernehmen, teilte der ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen am 20. Mai in Hannover mit. Bei einer Fachkonferenz hätten Pflegekräfte die Struktur und die Aufgaben skizziert.

Verdi werde nun allen Parteien im Landtag sowie dem Sozialministerium das Alternativmodell vorstellen, sagte Landesleiter Detlef Ahting. Er forderte, dass auch alle niedersächsischen Pflegekräfte in einer unabhängigen Vollbefragung zu ihren Vorstellungen befragt werden sollten. Vor allem die Pflichtmitgliedschaft und die hohen Jahresbeiträge waren bereits vor Errichtung der Pflegekammer 2018 kritisiert worden. In der als Alternative vorgestellten "Vereinigung" können den Angaben zufolge alle Beschäftigten Mitglied werden, auch die Pflegefachhilfskräfte, die in der jetzigen Kammer nicht erfasst würden. Überdies soll eine Mitgliedschaft von Verbänden möglich sein. Arbeitgeber seien allerdings ausgeschlossen, hieß es.

Zu den Aufgaben der Vereinigung sollen pflegefachliche Fragen, die Fort- und Weiterbildung, eine Berufsordnung sowie Initiativen für Gutachten gehören. Eine Berufsgerichtsbarkeit gehöre ausdrücklich nicht dazu. Das Alternativmodell vereint laut Verdi die jeweiligen Stärken der in Deutschland zurzeit vorhandenen Modelle zur Vertretung von Pflegekräften. (epd)